© BarabásiLab (Albert-László Barabási, Alexander Gates, Alice Grishchenko, Qing Ke, Mauro Martino, Onur Varol)
(red.) Pro Tag werden heute so viele Daten produziert wie zuvor nicht in Jahrzehnten. Um diese Datenmenge bewältigen zu können, braucht es eine neue Wissenschaft: die Visualisierung von kennzeichnenden Knoten und Netzen, von Parametern und Mustern. Die Ausstellung BarabásiLab. Hidden Patterns. Netzwerkdenken lädt ab 1. Mai 2021 ein, die unsichtbaren Datengebilde in ihren sichtbar gewordenen Netzwerkvisualisierungen des Physikers und Netzwerkwissenschaftlers Albert-László Barabási und seines Forschungslabors zu entdecken.
Mit der Ausstellung BarabásiLab. Hidden Patterns. Netzwerkdenken stellt das ZKM | Karlsruhe die Tätigkeit des ungarischen Physikers und Netzwerkwissenschaftlers Albert-László Barabási (*1967, Cârța, Rumänien) und seines an der Northeastern University in Boston, USA, angesiedelten Forschungslabors vor. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat das BarabásiLab ein visuelles Vokabular für Komplexität entwickelt, bei dem es sich vielfach auf Ausdrucksformen stützt, die der Kunst entnommen sind.
Das innovative und interdisziplinäre Feld der Netzwerkforschung ermöglicht die Analyse verschiedenster kultureller und sozialer Phänomene, indem es unsichtbare, verborgene Verbindungen und sich stets wiederholende Muster innerhalb von Natur, Gesellschaft und Kultur sichtbar macht. Die Netzwerkwissenschaft wird unter anderem in Medizin, Pharmazie und Physik, aber auch in der Erforschung von Infrastrukturen, sozialen Systemen und Entwicklungsprozessen eingesetzt.
Die in Kooperation mit dem Ludwig Museum in Budapest, Ungarn, realisierte Ausstellung liefert erstmals in Deutschland einen umfassenden Überblick über die vom BarabásiLab entwickelten Visualisierungsformen, die das Produkt eines kollaborativen Prozesses sind, an dem Wissenschaftler:innen, Künstler:innen, Designer:innen gleichermaßen beteiligt sind. Ohne der Komplexität unserer Welt einen reduktionistischen Rahmen aufzuzwingen, enthüllen die Arbeiten des BarabásiLab die verborgenen Muster in komplexen Systemen, die unsere biologische und soziale Existenz bestimmen.
„Bis dato stellten die Menschen Korrelationen zwischen Worten und Wesen (Lebewesen, Gegenstände etc.) und zwischen Worten und Worten her. In einer komplexer gewordenen Welt, in der Daten über die Welt die Wesen und Worte, Bilder und Töne operieren, bedarf es neuer Modelle der Korrelationen: Netzwerke. Auf das verbale und visuelle Denken folgt das Zeitalter des Netzwerk-Denkens, das uns hilft, bisher verborgene Muster der Welt und unseres Handelns zu entdecken.“ – Peter Weibel
Eröffnungstag
Freitag, 30. April 2021, ab 18 Uhr, online im ZKM Livestream in englischer Sprache
18 Uhr | Digitale Führung mit Albert-László Barabási durch die physische Ausstellung
19 Uhr | Online-Gespräch mit Albert-László Barabási, Alice Grishchenko, Isabel Meirelles und Peter Weibel, in englischer Sprache mit Simultanübersetzung
Aktuelle Mitglieder des BarabásiLab
Albert-László Barabási, Sara Benedetti, Csaba Both, Ayan Chatterjee, Szu Yu Chen, Amar Dhand, Xiao Gan, Alexander Gates, Alice Grishchenko, Deisy Gysi, Rachael Leary, Charles Levine, Yanchen Liu, Yang-Yu Liu, Enrico Maiorino, Giulia Menichetti, Shany Ofaim, Ben Piazza, Babak Ravandi, Peter Ruppert, Hiroki Sayama, Michael Sebek, Louis Shekhtman, James Stanfill, Kishore Vasan, Xindi Wang, Ursula Widocki
Kuratiert von Peter Weibel mit Clara Runge
Projektmanagement: Teresa Retzer, Clara Runge
Technische Projektleitung: Anne Däuper
Grafikdesign: Sascha Fronczek
Die Ausstellung am Ludwig Museum Budapest
(10.10.2020–20.06.2021)